Die Verkaufsprozesse in der Vorverkaufsphase beinhalten die Abwicklung von Anfragen und Angeboten. Darüber hinaus sind der Vorverkaufsphase auch die Akquisition, die Bedarfsermittlung und die Verhandlung zuzurechnen. Diese Phasen gehen fließend ineinander über. Die Verkaufsprozesse in der Verkaufsphase beinhalten die Abwicklung von Aufträgen und Bestellungen. Diese Prozesse beinhalten insbesondere die Zuordnung einzelner Parameter, wie Konditionen, Lieferbedingungen, Transportkosten, Faktura sowie die Abwicklung von Reklamationen, Retouren und Gutschriften.
Der Verkäufer muss die einzelnen Phasen identifizieren und entsprechend agieren. Er bestimmt das Tempo, in dem er die einzelnen Phasen durchschreiten kann und welche Personen in der jeweiligen Phase beteiligt sein sollten. Er muss den Angebotsaufbau verstehen, und die einzelnen Parameter kennen. Dabei zieht sich der akquisitorische Aspekt wie ein roter Faden durch den gesamten Verkaufsprozess. Während der Verkäufer also die Gesprächsdynamik beobachtet, muss er gleichzeitig alle Kaufsignale wahrnehmen und deuten. Wegen des erforderlichen Fingerspitzengefühls wird der Verkauf im direkten Dialog mit dem Kunden oft auch als Handwerk bezeichnet.
Wie jedes Handwerk kann der Verkauf erlernt und die verkäuferischen Fähigkeiten ständig erweitert werden. In einem speziellen Seminar für die Verkaufsmannschaft werden zusätzliche Instrumente je nach Bedarf geschult. In einem individuellen Coaching erhalten Verkäufer persönliches Feedback, zum Beispiel zu ihrer Wirkung im Kundengespräch, oder zu verpassten Verkaufssignalen. Das Coaching hilft Verkäufern dabei, bei Ihren Kunden zu einem anerkannten und gesuchten Gesprächspartner zu werden.
Die Auswahl der Absatzkanäle basiert auf strategischen Überlegungen, die auf systematischer Marktbeobachtung und Erkenntnissen der allgemeinen Marktforschung beruhen. Die Auswahl der Absatzkanäle kann durch technische Begrenzungen limitiert werden, etwa die Transport- und Lagerfähigkeit der Produkte. In den meisten Fällen kommen je Absatzkanal unterschiedliche Konditionen und Verkaufsprozesse zum Einsatz. Je nach Produkt und Zielgruppe kann es auch sinnvoll sein, mehrere Absatzkanäle zu kombinieren, um den Verkauf abzuschließen. Diese Methode ist auch als Leadgenerierung bekannt.
Auch wenn Vertriebsprozesse zunehmend automatisiert werden, ist immer noch eine Verkaufsmannschaft für die Abwicklung der Verkaufsprozesse zuständig. Sofern ein Außen- und Innendienst eingesetzt werden, hängt der Erfolg der Verkaufsmannschaft nicht zuletzt vom Zusammenspiel zwischen beiden Teams ab. Die Vertriebsleitung hat die Möglichkeit hier anhand übergreifender Kennzahlen den Vertriebserfolg zu messen und mit Boni zu honorieren.
Die Kennzahlen zur Messung der Vertriebsleistung legt jedes Unternehmen für sich fest. Die primären Vertriebskennzahlen sind der Umsatz und der Deckungsbeitrag. Grundsätzlich gibt es zwei Varianten, wie die Kennzahlen ausgelesen werden. Provisionsmodelle berücksichtigen die absoluten Kennzahlen, Bonusmodelle legen hingegen ein Periodenziel (Quartal, Halbjahr, Jahr) für die einzelnen Kennzahlen fest, wobei der Bonus in Relation zum Erfüllungsgrad ausgezahlt wird. Gerade bei den Bonusmodellen gibt es mehrere Kennzahlen, die verschiedene Vertriebsleistungen messen. Beispiele sind die Anzahl der Kundenbesuche bei den Bestandskunden; die Transformationsquote (also wie viele C-Kunden zu B-Kunden, und wie viele B-Kunden zu A-Kunden gemacht werden müssen), Umsatzziele auf Produktgruppenebene, C-Level-Kontakte, etc.